Vor 65 Jahren:
Flugzeugkatastrophe in München: 8 Spieler aus der Manchester United Meistermannschaft sterben
Am Nachmittag des 6. Februar 1958 kommt es auf dem Münchner Flughafen zu einer Katastrophe: Eine Airspeed A.S. 57 der britischen Fluggesellschaft British European Airways, die, von Belgrad kommend, in München einen Auftankstopp gemacht hat, um anschließend nach Manchester weiterzufliegen, kommt beim dritten Startversuch von der mit Schneematsch bedeckten Startbahn ab und explodiert. Unter den 44 Insassen befindet sich auch die Mannschaft des englischen Fußballmeisters Manchester United, der am Tag zuvor durch ein 3:3 bei Roter Stern Belgrad die Qualifikation für das Halbfinale des Europapokals der Landesmeister gelungen war. 21 Menschen sterben noch an der Unfallstelle, darunter 7 Spieler der United-Meistermannschaft: Geoff Bent, Roger Byrne, Eddie Colman, Mark Jones, David Pegg, Tommy Taylor, Liam Whelan. Um das Leben des schwerverletzten 21-jährigen Duncan Edwards kämpfen die Ärzte des Münchner Krankenhauses „Rechts der Isar“ 15 Tage lang – leider vergeblich. Am 21. Februar 1958 stirbt das größte seinerzeitige Talent des englischen Fußballs.
Unter den Überlebenden befinden sich der nordirische Nationaltorhüter Harry Gregg (er rettet zahlreiche Mitverunglückte), der spätere Star des englischen Weltmeisterteams des Jahres 1966, Bobby Charlton, sowie Coach Matt Busby, der 2 Monate lang im Krankenhaus behandelt werden muss, bevor er nach Hause zurückkehren kann. Busby formt um Bobby Charlton ein neues United-Team. 1965 holt Manchester United die erste englische Meisterschaft nach dem Unglück, 1967 wiederholt man den Triumph und krönt ihn ein Jahr später mit dem Gewinn des Europapokals der Landesmeister (am 29. Mai 1968 schlägt United im Finale von London Benfica Lissabon nach Verlängerung mit 4:1). Im Jahr 2004 wurde am Absturzort im Münchner Stadtteil Trudering ein Gedenkstein errichtet, der an das Unglück erinnert. Der dortige Platz heißt seit 2008 „Manchesterplatz“.
Vor 75 Jahren:
Gründung des 1. FC Köln
Am 13. Februar 1948 fällen die Mitglieder des Kölner BC (47 Jahre zuvor gegründet als „Cölner BC 1901“) und der Spielvereinigung Sülz 07 eine weitreichende Entscheidung: sie beschließen die Fusion ihrer beiden Vereine. So wird aus den beiden Klubs – der eine aus dem bürgerlich geprägten Ortsteil Klettenberg, der andere aus dem Arbeiterviertel Sülz – der „1. FC Köln“. Von Beginn an hat man den Anspruch, die ganze Stadt Köln und nicht nur die Ortsteile Klettenberg und Sülz zu vertreten. Dieses drückt sich bereits in der Wahl der Vereinsfarben und des Vereinswappens aus: man wählt die Farben Rot und Weiß, die auch die Farben der Stadt Köln sind, und in das Wappen nimmt man das wichtigste Kölner Wahrzeichen auf, den Dom.
Der Fußballverband erlaubt dem neuen Verein, direkt nach der Gründung den Platz von Sülz 07 in der Gruppe 1 der damals zweithöchsten Spielklasse, der Landesliga Mittelrhein (auch Rheinbezirksliga genannt) zu übernehmen. 1949 gelingt dem erst ein Jahr existierenden 1. FC Köln der Aufstieg in die seinerzeit höchste Klasse, die Oberliga West. 1954, 60, 61, 62 und 63 wird man jeweils Meister der Oberliga West. 1962 holt man erstmals die deutsche Meisterschaft, indem man das in Berlin stattfindende Endspiel gegen den Meister der Oberliga Süd, den 1. FC Nürnberg, mit 4:0 gewinnt. Seinen zweiten Meistertitel holt der 1. FC Köln gleich in der allerersten Bundeligasaison 1963/64, die dritte Meisterschaft folgt 1977/78. Im DFB-Pokal ist der „Effzeh“ 1968, 77, 78 und 83 erfolgreich.
Lange Jahre zumeist im oberen Drittel der Bundesliga platziert und damit häufig Teilnehmer am internationalen Geschäft geht es in den 90er Jahren mit dem Klub bergab. 1998 erfolgt der erstmalige Abstieg aus der Bundesliga. Seither ist der 1. FC Köln in den Ruf einer „Fahrstuhl-Mannschaft“ geraten, die zwischen Bundesliga und Zweiter Liga pendelt. Seit immerhin vier Jahren ist der FC, der mit 121.000 Mitgliedern der sechstgrößte Sportverein Deutschlands ist, aber mittlerweile wieder Erstligist. Prägende Größen im Laufe der Vereinshistorie waren – neben Spielern wie Hans Schäfer, Wolfgang Overath, Wolfgang Weber, Hannes Löhr, Heinz Flohe, Harald („Toni“) Schumacher, Bernd Cullmann, Dieter Müller, Pierre Littbarski, Bodo Illgner, Thomas Häßler und Lukas Podolski – Trainerlegende Hennes Weisweiler (Coach u.a. in der Saison des „Double“- Gewinns 1977/78) und der langjährige Präsident Franz Kremer.
Norbert Voshaar [Lit.: Thomas Hardt u.a.: „Hennes & Co. – Die Geschichte des 1. FC Köln“ (2000) / Wikipedia / https:/www.sueddeutsche.de/sport/bildstrecke-der-absturz-der-manu-mannschaft-1.293353]