Vor 25 Jahren:
Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern Deutscher Meister!
Vor genau 25 Jahren, am 2. Mai 1998, ist nach dem 33. und vorletzten Spieltag der Bundesligasaison 1997/98 die Sensation perfekt: Der erst im Sommer 1997 in die Bundesliga zurückgekehrte 1. FC Kaiserslautern ist nach einem 4:0-Sieg gegen den VfL Wolfsburg (Tore: Olaf Marschall [2], Martin Wagner und Jürgen Rische) in der Tabelle von Verfolger Bayern München (nur 0:0 in Duisburg) nicht mehr einzuholen und steht damit als Deutscher Meister 1998 fest! Eine bis heute einmalige Leistung eines Aufsteigers!
Die Basis für diese handfeste Überraschung bilden die beiden direkten Vergleiche des 1. FCK mit Titelverteidiger Bayern München: Duell Nummer 1 gewinnen die Lauterer gleich am ersten Spieltag durch ein Tor von Michael Schjönberg mit 1:0 in München (eine besondere Genugtuung für FCK-Trainer Otto Rehhagel nach seinem Rauswurf dort 15 Monate zuvor). Im Duell Nummer 2 am ersten Rückrundenspieltag siegen die „Roten Teufel“ am heimischen Betzenberg mit 2:0 (1:0 Dietmar Hamann [Eigentor], 2:0 Marian Hristov). Es ist der insgesamt vierte Meistertitel des 1. FC Kaiserslautern nach 1951, 1953 und 1991.
Die tragenden Säulen der von Otto Rehhagel glänzend eingestellten, kampfstarken Lauterer Meistermannschaft, die an 32 von 34 Spieltagen Tabellenführer ist, sind Olaf Marschall (21 Saisontore und damit nur ein Tor weniger als Torschützenkönig Ulf Kirsten von Bayer Leverkusen), Andreas Reinke (Tor), Miroslav Kadlec, Michael Schjönberg, Harry Koch, Axel Roos, Ciriaco Sforza, Andreas Buck, Martin Wagner, Ratinho, Marco Reich, Jürgen Rische, Marian Hristov und Pavel Kuka.
Vor 40 Jahren:
1:0-Finalsieg gegen Juventus – der HSV holt den Meistercup!
Am 25. Mai 1983, also vor nunmehr 40 Jahren, steht der Hamburger SV nach 1980 (damals verlor er gegen Englands Meister Nottingham Forest mit 0:1) zum zweiten Mal im Endspiel um den Pokal der europäischen Landesmeister. Der seit 1981 vom österreichischen Erfolgstrainer Ernst Happel trainierte HSV, der im Halbfinale den spanischen Meister Real Sociedad San Sebastian eliminiert hat, trifft dabei in Athen auf die favorisierte Star-Truppe des italienischen Meisters Juventus Turin (u.a. mit Michel Platini, Dino Zoff, Zbigniew Boniek und WM-Torschützenkönig Paolo Rossi). Was kaum einer für möglich gehalten hat, wird wahr: Der HSV schlägt Juventus vor 75.000 Zuschauern durch ein Tor von Felix Magath (8. Minute; Linksschuss aus 18 Metern, halblinke Position) verdient mit 1:0. Mannschaftskapitän Horst Hrubesch sagt später: „Wir haben überragend gespielt und hätten noch klarer siegen können“.
Die HSV-Siegermannschaft: Uli Stein, Holger Hieronymus, Manfred Kaltz, Ditmar Jakobs, Bernd Wehmeyer, Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski, Horst Hrubesch und Lars Bastrup (in der 56. Minute kommt Thomas von Heesen für Lars Bastrup; der Däne muss ausgewechselt werden, weil ihm der als Raubein bekannte Claudio Gentile in einem vom Schiedsrichter unbeobachteten Moment mit einem Faustschlag den Kiefer bricht, ohne dafür belangt zu werden).
Anderthalb Wochen später holen die Hamburger auch noch die Bundesligameisterschaft (wie auch Werder Bremen hat der HSV nach 34 Spieltagen 52:16 Punkte, seine Tordifferenz ist jedoch um acht Treffer besser als die der Bremer, so dass es zur Titelverteidigung reicht). Damit ist die Saison 1982/83 die erfolgreichste Spielzeit der HSV-Vereinsgeschichte.
Vor 70 Jahren:
Erstes Pokalfinale nach dem Krieg: Rot-Weiß Essen – Alemannia Aachen 2:1
Am 1. Mai 1953 treffen im ersten Nachkriegs-Pokalendspiel in Düsseldorf vor 37.000 Zuschauern mit Rot-Weiß Essen und Alemannia Aachen zwei Vertreter der Oberliga West aufeinander. Die Essener führen zur Pause durch einen feinen Heber von Franz („Penny“) Islacker mit 1:0 (Islackers Sohn Frank macht später einige Bundesligaspiele für den VfL Bochum, Enkelin Mandy bestreitet von 2015 bis 2018 25 Länderspiele für die deutsche Frauennationalmannschaft und wird zweimal Bundesliga-Torschützenkönigin). In der 52. Minute erhöht Helmut („Boss“) Rahn aus 18 Metern auf 2:0. Nur vier Minuten später gelingt dem späteren Bundestrainer Josef („Jupp“) Derwall zwar mit einem 25-Meter-Schuss der Anschlusstreffer für die Aachener, mehr Tore fallen aber an diesem Tag – trotz allen Anrennens der Alemannen – nicht, sodass RWE den ersten und bis heute einzigen Pokalsieg seiner Vereinsgeschichte feiern kann. Der Essener Siegermannschaft wird nach dem Spiel der noch aus der NS-Zeit stammende Pokal überreicht (das anfangs darin eingravierte Hakenkreuz war durch das DFB-Logo ersetzt worden; der heute jedermann bekannte DFB-Pokal ist erst seit 1965 im Einsatz).
Die RWE-Aufstellung: Fritz Herkenrath, Werner Göbel, Willi Köchling, Paul Jahnel, Heinz Wewers, Clemens Wientjes, Helmut Rahn, Franz Islacker, August Gottschalk, Fritz Abromeit, Bernhard Termath, Trainer: Karl Hohmann.
Die Alemannia-Elf: Wilfried Heinrichs, Herbert Metzen, Johannes Coenen, Michael Pfeiffer, Manfed Jansen, Gerhard Richter, Robert Hartmann, Rainer Gawell, Günther Schmidt, Josef Derwall, Josef Schmidt, Trainer: Hermann Lindemann
Norbert Voshaar [Lit.: Kicker-Sonderheft „40 Jahre Bundesliga“ (2003) / Tom Bender u. Ulrich Kühne-Hellmessen: „Verrückter Europacup“ (1999) / 11 Freunde-Spezial „Königsklasse“ (2015) / Philipp Köster: „1983 – Das Jahr, in dem der Hamburger SV die beste Mannschaft der Welt war“ (in: 11 Freunde Nr. 255, Feb. 2023) / Kicker-Edition „60 Jahre Europapokal“ (2015) / 11 Freunde-Spezial „DFB-Pokal“/ Wikipedia]