Vor 70 Jahren:
Paul Breitner, späterer Fußball-Welt- und -Europameister, geboren
Als er am 5. September 1951 im bayerischen Städtchen Kolbermoor (Landkreis Rosenheim) zur Welt kommt, kann noch keiner ahnen, dass es der kleine Paul einmal zu einem der erfolgreichsten deutschen Fußballer aller Zeiten bringen wird.
Nach seinem Wechsel vom ESV Freilassing zu Bayern München im Sommer 1970 bringt es der Abiturient als offensiver linker Außenverteidiger direkt zum Stammspieler und wird in der Saison 1970/71 bereits Vizemeister, DFB-Pokalsieger (durch ein 2:1 n. V. gegen den 1. FC Köln) und Nationalspieler. Die Saison 1971/72 bringt ihm den Meistertitel mit dem FC Bayern und den Sieg bei der Fußball-Europameisterschaft mit der deutschen Nationalelf (durch ein 3:0 im EM-Endspiel in Brüssel gegen die Sowjetunion). 1973 und 74 folgen weitere Bundesligatitel mit dem FC Bayern. Hinzu kommen im Erfolgsjahr 1974 auch noch die Siege im Finale des Europapokals der Landesmeister (1:1 n. V. und 4:0 im Wiederholungsspiel gegen Atletico Madrid) sowie der Gewinn der Fußball-Weltmeisterschaft durch ein 2:1 im Münchner Endspiel gegen Holland, wobei der 22jährige Breitner in der 25. Minute per Elfmeter das immens wichtige Ausgleichstor zum zwischenzeitlichen 1:1 erzielt.
Nach der WM 1974 wechselt Paul Breitner zu Real Madrid. Mit Real wird er 1975 und 1976 – gemeinsam mit Günter Netzer im Mittelfeld eingesetzt – spanischer Meister. 1977 kehrt er überraschend in die Bundesliga zurück und schließt sich – gelockt von Jägermeister-Chef und Eintracht-Sponsor Günter Mast – für eine Saison der Braunschweiger Eintracht an. Ab 1978 spielt Paul Breitner wieder für Bayern München. Mit dem FC Bayern holt er 1980 und 1981 als Mannschaftskapitän die Bundesliga-Meisterschaft und 1982 noch einmal den DFB-Pokal (4:2 gegen den 1. FC Nürnberg). Das 1982er Landesmeister-Finale gegen Aston Villa verliert Breitner mit seinen Bayern trotz drückender Überlegenheit mit 0:1.
Mit der Nationalelf, in die er nach sechs Jahren Pause zurückgekehrt ist, erreicht er bei der WM 82 in Spanien das Endspiel. Das Finale gegen Italien geht mit 1:3 verloren, das deutsche Tor erzielt Paul Breitner (in zwei WM-Finals zu treffen, gelingt außer ihm nur Pele, Vava und Zinedine Zidane).
Der stets streitbare und meinungsfreudige Paul Breitner wurde 1981 zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt, 1983 beendete er seine Karriere.
Vor 60 Jahren:
Werder Bremen erstmals DFB-Pokalsieger
Beim deutschen Pokalendspiel am 13. September 1961 in der Gelsenkirchener Glück-auf-Kampfbahn stehen sich vor 18.000 Zuschauern der Vizemeister der Oberliga Nord von 1961, Werder Bremen, und der Vierte der Oberliga Südwest, der 1. FC Kaiserslautern, gegenüber.
Werder schaltete auf dem Weg ins Finale den 1. FC Saarbrücken (Oberliga Südwest), den 1. FC Köln (Oberliga West) und den Karlsruher SC (Oberliga Süd) aus, der 1. FC Kaiserslautern setzte sich gegen den Heider SV (1961 Absteiger aus der Oberliga Nord), Tasmania 1900 Berlin (Oberliga Berlin) und Hamborn 07 (Oberliga West) durch.
Die Tore zum ersten Bremer Pokalsieg erzielen Nationalspieler Willi Schröder (10. Minute) sowie Helmut Jagielski (52. Minute). Beim 1. FCK kann auch der letzte noch aktive der fünf Lauterer „Helden von Bern“, Werner Liebrich, mittlerweile 34 Jahre alt, die Niederlage nicht verhindern.
Die Aufstellungen:
Werder Bremen: Heinrich Kokartis, Josef Piontek, Walter Nachtwey, Helmut Schimeczek, Arnold Schütz, Helmut Jagielski, Günter Wilmovius, Willi Schröder, Horst Barth, Willi Soya, Klaus Hänel, Trainer: Georg Knöpfle
1. FC Kaiserslautern: Wolfgang Schnarr, Jürgen Neumann, Gerhard Miska, Gerd Schneider, Werner Liebrich, Dieter Pulter, Manfred Feldmüller, Heinrich Bauer, Winfried Richter, Gerhard Settelmeyer, Günther Kasperski, Trainer: Günter Brocker
Norbert Voshaar [Lit.: Jürgen Bitter: „Deutschlands Fußball-Nationalspieler Das Lexikon“ (1997)“; Kicker-Almanach 2021 (2020); Raphael Keppel: „Die deutsche Fußball-Oberliga 1946-1963“ (1989) / Wikipedia]